Trabant Motorsport
Trabant Motorsport
Der Trabant war im Motorsport seiner Klasse bis in die 1980er-Jahre erfolgreich. Bereits 1957 nahmen zwei der ersten Fahrzeuge aus der Nullserie an der Rallye Wartburg teil, platzierten sich jedoch nicht. 1960 wurde die Werks-Sportabteilung offiziell gegründet, deutliche Klassensiege wurden sofort in der Rallye der 1000 Seen in Finnland, sowie der Europameisterschaft 1960 errungen.[7] Im Jahr 1961 gelang sogar ein Gesamtsieg bei der Rallye Hanseat mit Finale auf dem Nürburgring in der BRD, als von 300 gestarteten Fahrzeugen nur sechs alle Limits schafften, darunter die drei gestarteten Trabant auf den Plätzen 1 bis 3. Ein weiterer Höhepunkt war die 39. Rallye Monte Carlo 1970, als zwei Teams auf Trabant den 1. und 2. Platz in der Klasse bis 850 cm³ errangen. Allein bis 1980 wurden 161 Goldmedaillen, 118 Klassensiege und 7 Gesamtsiege erzielt.[8] Dies ist insofern beachtlich, als der Trabant in seiner Klasse mit Fahrzeugen bis 850, später gar 1300 cm³ Hubraum zusammengefasst war. Neben den Serientourenwagen war die Sportabteilung mit Spezialtourenwagen mit auf 46 PS gesteigerter Leistung am Start. Auch in den 1980er-Jahren wurden unter anderem mit dem Trabant P 800 RS internationale Erfolge im Rallyesport erzielt. Außer der Sachsenring-Sportabteilung gab es eine Anzahl privater Klubfahrer, die bei verschiedenen Rallye-Veranstaltungen mitfuhren. So beteiligten sich an der 1980er Rallye Wartburg 46 private Teilnehmerpaare aus DDR, CSSR und Ungarn. Die Erfahrungen des Rallye-Sports flossen in die Weiterentwicklung der Serienfahrzeuge ein. So wurde die Montage des Keilriemens und des Motors erleichtert, das Unterbrechergehäuse verstärkt, die Aufhängung des Auspuffs verändert und anderes mehr.
Straßenrennsport auf Trabant wurde ausschließlich von Klubfahrern betrieben. Erstmals geschah dies 1970 während des Schleizer-Dreieck-Rennens. Die Rennen wurden sehr populär und teilweise von hunderttausend und mehr Zuschauern verfolgt. Die originalen Trabantmotoren waren auf Höchstleistung getrimmt und die Tourenwagen erzielten mit 65 PS eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 165 km/h. Vertreten war der Trabant außerdem im Auto-Cross, das in der DDR ab 1976 praktiziert wurde, sowie in der ab 1978 gefahrenen Rennwagenklasse B8 bis 600 cm³, die konzeptionell auf den Trabant zugeschnitten war.[9]
- Trabant P 800 RS (Rallyesport)
Trabant 800 RS | |
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Produktionszeitraum: | 1986–1988 |
Karosserieversionen: | Limousine |
Motoren: | Ottomotor: 0,77 Liter (48 kW) |
Länge: | 3555 mm |
Breite: | 1514 mm |
Höhe: | 1427 mm |
Radstand: | 2020 mm |
Leergewicht: |
In einer Kleinserie von drei Fahrzeugen wurde für die Werksmotorsportabteilung von Trabant der P 800 RS hergestellt, der gegenüber dem P601 besser für Rallyes geeignet war. Neben dem auf 65 PS leistungsgesteigerten Motor verfügte das Fahrzeug auch über ein 5-Gang-Getriebe.[1
Bilder vom Renntrabant der ehemaligen Werkfahrer beim 12h Trabantrennen Most 2018 und Horch Museum Zwickau 2018